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Gebetsnacht zum Fest von Georg Matulaitis

Am 27. Januar feierten wir den 95. Todestag unseres Günders, des Seligen Georg Matulaitis und somit seiner Geburt für den Himmel. Deswegen fand in St. Antonius Kirche in Oberkotzau vom 22.01 bis 23.01.2022 ab 19.30 Uhr bis 8.30 Uhr des nächsten Tages die Gebetsnacht statt. Der Einstieg wurde von jungen Erwachsenen gestaltet, mit Gesang und Impulstexten.

 

Der Impuls zur Gebetsnacht aus dem Tagesbuch des Seligen Georg Matulaitis:

 

Der Selige Georg lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er war Wissenschaftler und Bischof von Vilnius in Litauen. Seit seinem zehnten Lebensjahr war er Vollwaise. In diese Zeit fällt auch seine Erkrankung an der Knochentuberkulose, die er sein Leben mit großer Geduld ertrug. Seine schwache Gesundheit bremste ihn nicht aus, sondern ließ ihn zum Giganten im Geistlichen Leben und sozialer Tätigkeit werden. Er sorgte sich um Waisenkinder in der Zeit des 1. Weltkrieges und unterstützte die Arbeiterschicht gegen Ausnutzung. Vor 99 Jahren gründete er die Kongregation der Eucharistinerinnen. Heute feiern wir seinen 95. Todestag bzw. seine Geburt für den Himmel.

 

In seinem Tagebuch schrieb er im Jahre 1910:

 

Zu viele Sorgen um die Zukunft beschweren den Einsatz

„Es kommt oft vor, dass wir uns allzu sehr um Schwierigkeiten sorgen, die wirklich bestehen, aber manchmal auch um solche, die erst in der Zukunft eintreten können. Wir sorgen uns darum, dass es uns an notwendigen Mitteln fehlt. Dann fangen wir an darüber nachzudenken, wie wir die Schwierigkeiten beseitigen und wie wir die entsprechenden Mittel auftreiben könnten. Oft endet es damit, und das eigentliche Ziel streben wir nicht mehr an.

 

Wir sollten aber anders vorgehen. Wenn das Ziel gut und angemessen ist, wenn es Gott Ehre und der Kirche Nutzen bringt, muss man mutig an die Arbeit gehen und sein Ziel anstreben. Wenn wir es nur wirklich wollen, wenn wir uns Gott völlig hingeben (…), werden wir ohne Zweifel eine Möglichkeit finden, die Schwierigkeiten zu beseitigen bzw. sie zumindest zu umgehen und unser Vorhaben zu realisieren.“

 

 

„Man darf sich nur nicht vor dem Leiden für die Ehre Gottes und das Wohl der Kirche fürchten. Man darf sich nicht vor dem gewissen Risiko, sich selbst einer Gefahr auszusetzen, fürchten. Die Zukunft ist vor unseren Augen wie durch einen Vorhang verhüllt; (…)

 

Auch wenn uns unsere Arbeiten und Vorhaben misslingen, wird Gott trotzdem unseren guten Willen, unsere Absichten und Anstrengungen annehmen. Gegenüber Gott werden wir nichts verlieren, eher werden wir noch daran gewinnen. (…)

 

Georg Matulaitis fasst seine Überlegungen im Gebet zusammen

Herr, lass mir Deine Gnade zuteil werden, so dass ich alle Bande, die mich an diese Welt ketten, zerreißen kann, dass ich mich von all den Nichtigkeiten dieser Erde befreien kann, von all den weltlichen Begierden, Gelüsten, Erwartungen, Plänen, so dass ich ohne Bedenken sagen kann: Vor nichts auf der Welt fürchte ich mich, außer vor Dir, mein Herr, Gott und Schöpfer, und davor, dass ich Dir nicht in dem Maß gefalle, wie ich Dir nur gefallen könnte, dass ich zu Deiner Ehre weniger leiste, als es meine durch Deine Gnade gestärkten Kräfte erlauben.“ (Georg, Matulaitis, Geistliches Tagebuch, S.34f, Ensdorf 2002)

 

 

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